Das Jahr im Weingut Kistenmacher & Hengerer

Wenn aus Trauben  edle Tropfen werden sollen,
dann bedarf es sehr viel Liebe, Zuwendung und jede Menge harter Arbeit.

Die Herausforderungen im Weingut Kistenmacher&Hengerer verteilen sich im Laufe des Jahres auf die beiden Bereiche Weinberg und Keller.

Im Weinberg muss Hans Hengerer die Grundlage für den neuen Jahrgang bereits durch den Rebschnitt legen. Im Laufe des Jahres, wird das Wachstum der Reben unterstützten und kontrollieren, um letztendlich Trauben der gewünschten Qualität und Menge ernten zu können. Einen ganz entscheidenden Faktor aber hat Hans nicht in der Hand: das Wetter. Ob Regen oder Sonne zur rechten Zeit kommen, das liegt nicht in seiner Macht.

Im Keller wird aus den Trauben der Most erzeugt. Dieser wandelt sich anschließend durch die alkoholische Gärung in Wein. Hans und Jonathan begleitet akribisch die Vorgänge wie Gärung, Säureabbau, etc, um eventuellen Fehlentwicklungen entgegenzuwirken. Abschließend darf der Wein reifen und wird auf die Flasche gebracht und zum Verkauf angeboten.

Was geschah im Januar & Februar 2020?

Der Rebschnitt


Im Januar befinden sich die Reben in der Winterruhe und die Rückverlagerung von Reservestoffen ist abgeschlossen.  Der ganze Saft hat sich nun in die Wurzeln zurückgezogen. Jetzt ist die richtige Zeit für den Rebschnitt. Hans Hengerer wendet sich jeder einzelnen Rebe individuell zu und wägt die Möglichkeiten des Rückschnitts ab. Eine fast meditative Arbeit, die höchste Konzentration erfordert. Hans schneidet bis auf ein bis zwei sogenannte Fruchtruten alle alten Triebe von Hand zurück.

Aus Ihnen entwickeln sich im Laufe des Jahres die Triebe und Trauben für den Jahrgang 2020. Mit dem Rebschnitt wird die Grundlage für die Erhaltung gesunder und ertragsfähiger Weinstöcke gelegt. Darüber hinaus steuert er damit den Ertrag und die Qualität seiner Weine. Je geringer die Anzahl an Fruchtruten, desto weniger Trauben werden gebildet. Die im Laufe des Jahres gebildeten Aromen und der Fruchtzucker liegen konzentrierter vor und sind Grundlage höherer Weinqualitäten.


Es ist anzumerken, dass ungeschnittene Stöcke unkontrolliert wachsen, verwildern und nur kleine Trauben mit sehr geringer Qualität hervorbringen.


Reben Zeile

 

 



Das abgeschnittene Rebholz

 

Früher nahm man an, dass durch das im Weinberg verbleibende, eventuell durch Pilzkrankheiten befallene abgeschnittene Rebholz, die Weinberge bedroht würden. Deswegen wurden die Ruten damals aus den Rebzeilen hinausgetragen und verfeuert.

Heutzutage verbleibt das Schnittholz im Weinberg und dient dort als reichhaltiger organischer Dünger, der Böden und Reben mit dem für sie so wichtigen Stickstoff versorgt. Deshalb wird das alte abgeschnittene Rebholz aus dem Drahtrahmen entfernt und zwischen den Rebzeilen auf den Boden verteilt. Dort wird es später gehäckselt und in den Boden untergearbeitet.

Jungweine & ältere Jahrgänge

 
 

Im Keller hat Hans und Jonathan immer ein wachsames Auge auf die Jungweine 2019, sowie auf die ausreifenden älteren Jahrgänge. Er probiert und kontrolliert in regelmäßigen Abständen. Die spannende Frage ist: „Wie sind die Weine geworden, benötigen sie noch Reifezeit oder können sie in ein paar Wochen abgefüllt werden? „

 
 
 
 
 

Nach dem Keller wird dann begonnen die Kelter vorzubereiten. Die Maschine zum Abtrennen der Stiele, die Förder- und Sortierbänder werden aus dem Lager geholt und aufgebaut. Nicht zu vergessen, die Transportboxen für die geernteten Trauben, sowie die Leseeimer und Scheren für die Erntehelfer.

Da wir im Weingut Kistenmacher & Hengerer unsere Trauben ausschließlich von Hand ernten, wird eine große Lesemannschaft benötigt. Ende August beginnen wir mit den ersten Planungen, wann wie viele Hände zur Lese benötigt werden.